5. Tag der digitalen Lehre in Idstein 2019 erstmals mit Pre-Konferenz

Schon zum fünften Mal organisierte das Zentrum für Hochschuldidaktik und E-Learning (ZeHEL) als Schirmherr und Veranstalter 2019 den Tag der digitalen Lehre. Er fand am 27. und 28. Juni am Standort Idstein der Hochschule Fresenius statt. Das Konzept der Veranstaltung, welche neue Impulse und Raum zum Austausch rund um Lehr- und Lernkonzepte im digitalen Zeitalter bietet, hat sich in zwischen erfolgreich etabliert.

Praxisnaher Austausch

Es ging mit einer Neuerung los: Die Veranstaltung startete erstmals mit einer Pre-Konferenz am Donnerstag Nachmittag, was gut angenommen wurde. Die rund 30 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit sich kollegial auszutauschen, in der Planungszelle „Lehre & Lernen“ in Kleingruppen eigene Ziele für die Lehre herauszuarbeiten und drei interessante Fortbildungsthemen zu vertiefen.

Olaf Pütz

Präsenzlehre entlasten und ergänzen

Am Freitag begrüßte Olaf Pütz, Leiter des ZeHEL, mehr als 60 Professoren, Lehrbeauftragte, Studenten und Gäste zur Hauptveranstaltung. In seiner Einführung zeigte er auf, wie der Einsatz digitaler Medien die Präsenzlehre entlasten und ergänzen kann. So lasse sich beispielsweise das Selbststudium mit deren Hilfe sinnvoll strukturieren. Und besonders Blended Learning-Konzepte bieten Inspirationen für die Lehre.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Tobias Engelsleben wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es das klassische Hörsaalbild nicht mehr lange geben werde: „Wir arbeiten daran, Wissen über viele verschiedene Kanäle zu transportieren und den Wandlungsprozess von der reinen Präsenzhochschule zu einer Mix-Mode-Hochschule erfolgreich abzuschließen.“ In diesem Sinne möchte auch der Tag der digitalen Lehre seit 2014 Impulse geben, um den Wandel der Lehre in digitalen Zeiten zu begleiten.

Prof. Dr. Engelsleben

Perspektiven der Bildung im digitalen Zeitalter

Dass die Digitalisierung jedoch kein Selbstzweck sein sollte, betonte Prof. Dr. Marcus Kalz von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. In seiner Keynote zum Thema “Perspektiven der Bildung im digitalen Zeitalter“ zeigte er auf, dass sich die Hochschule darüber klar werden muss, welche Ziele sie mit der Digitalisierung erreichen will. Die Professionalisierung der Lehrenden sollte im Vordergrund stehen. Neben der reinen Wissenstransformation und der Verbesserung des Lernerfolgs könne so auch eine Verminderung des Workloads für die Lehrenden erreicht werden.

Hier können Sie sich die Präsentation von Professor Kalz anschauen.

Prof. Kalz

Konkrete Möglichkeiten durch VR und AR

In der zweiten Keynote sprach Prof. Dr. Paul Grimm von der Hochschule Fulda von den Optionen, die sich für die Hochschullehre durch Virtual und Augmented Reality ergeben. Allein schon das Tragen einer VR-Brille könne die Konzentration auf den vorgestellten Sachverhalt erhöhen. Die Technologien eigneten sich zudem sehr gut für Praxistests und Trainings, bei denen Studierende ohne Gefahren verschiedenste Szenarien ausprobieren könnten.

Hier können Sie sich die Präsentation von Professor Grimm anschauen.

Lehrpreis 2019 an vier interne Projekte verliehen

Bei der Auswahl der Preisträger für den Lehrpreis 2019 hatte die Jury die Qual der Wahl aus 15 Bewerbungen. Der Vorsitzende der Jury, Prof. Dr. Ekkehardt Baumgartner, zeigte sich begeistert ob der Innovationskraft und Potenziale, des Ideenreichtums und Erfindergeists, welche sich in den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen aus den Reihen der Hochschule Fresenius wiederspiegelten. Prämiert wurden folgenden Projekte:

  • Steigerung der Reflektionskompetenz“ von Birgit Döringer aus dem Fachbereich Gesundheit und Soziales, Standort Idstein – Studierende müssen als Prüfungsleistung ein Video konzipieren und drehen.
  • “Beivers bloggt” von Prof. Dr. Andreas Beivers und Prof. Dr. Stephanie Heinecken, Fachbereich Wirtschaft & Medien, Standort München – Videos visualisieren die Auseinandersetzung mit Realität und Gesellschaft – das wird mit Lehrinhalten verknüpft.
  • „Inverted Classroom für die Mathematik“ von Andreas Zieleniewicz, Fachbereich Chemie & Biologie, Standort Idstein – Studierende der Angewandten Chemie und der Wirtschaftschemie bekommen über Visualisierungen einen für viele „trockenen“ Stoff sehr lebendig vermittelt.
  • „Implementierung, Durchführung und Controlling eines digitalen Inverted Classroom“ von Dr. Evangeline Thaler, Fachbereich Gesundheit & Soziales, Standort München – via digitale Medien, hier Podcast und Blog, sollen Studierende zum wissenschaftlichen Arbeiten motiviert werden.

Workshops, Impulse und Disqspace

Sowohl bei der Pre-Konferenz als auch am Freitag Nachmittag konnten sich die Teilnehmer in praxisbezogenen Workshops und bei Impulsen zu den Themen „Video in der Lehre“, „Vorlesungsdidaktik“, „Portfolioarbeit“ und „E-Klausuren“ informieren. Highlight war dabei der Disqspace zu den Einsatzmöglichkeiten von VR-Brillen.

Hier finden Sie Unterlagen zu den Workshops:

  • E-Klausuren (Olaf Pütz)
  • Lehrvideos (Dr. Dietmar Zenker/Jörg Bauer/Prof. Dr. Alexander Zielonka)
  • Portfolioarbeit (Birgit Döringer)
  • Interaktive Lehre (Annette Höhmann und Olaf Pütz)
  • VR-Brillen Birgit Döringer/Nils Hachmeister/Prof. Dr. Achim Menges/Prof. Dr.Uwe Stoklossa)   

Hier finden Sie Weblinks zum Thema Virtual Reality/Augmented Reality:

Didaktische Ecke und Share-Café

Zusätzlich konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung in der Didaktik-Ecke mit Material zur Hochschuldidaktik im Allgemeinen und dem Einsatz digitaler Techniken im Besonderen eindecken. Abgerundet wurden die Angebote des Tages durch das Share-Café. Hier bot sich zum Ausklang noch einmal die Möglichkeit, sich auszutauschen und den Tag Revue passieren zu lassen.

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