Bericht Schulung vor Ort am 07.08.2019 in Hamburg

Am Mittwoch, den 7. August 2019 nahmen 15 Lehrende des Standorts Hamburg der Hochschule Fresenius von 14 bis 17.15 Uhr an einer hochschuldidaktischen Schulung teil. In dieser Vor-Ort-Veranstaltung konnten die Teilnehmer KAPiert – ein Kompetenzentwicklungsmodell für die akademische Professionalisierung (siehe unten) kennenlernen. Das Modell kann einen Anhaltspunkt bieten, die eigene Lehrpersönlichkeit zu reflektieren, um sich auf dieser Grundlage bewusster für den Einsatz von Methoden und (digitale) Medien entscheiden zu können, die den persönlichen Lehrstil unterstützen.


Gerade bei dieser Veranstaltung in Hamburg zeigte sich, wie gut sich der Austausch und die Zusammenarbeit über die Fachbereichsgrenzen hinaus an der Hochschule Fresenius inzwischen etabliert hat: Die Teilnehmer kamen aus allen drei am Standort vertretenen Fachbereichen – Wirtschaft & Medien, Gesundheit & Soziales sowie AMD – und nutzten den Nachmittag nicht nur, um sich inhaltlich zu informieren, sondern auch, um untereinander Erfahrungen auszutauschen.

KAPiert –
Ein Kompetenzentwicklungsmodell für die akademische Professionalisierung

KAPiert ist ein Kompetenzentwicklungsmodell für die akademische Professionalisierung der TU München, das als innovativ, evolutionär, reflexiv und transformativ beschrieben wird. Anhand von 4 charakterisierten Lehrtypen werden didaktische Handlungsmuster und Stereotypen herausgearbeitet. Im Rahmen der Fortbildung sollen verschiedene methodische Einsatzszenarien – durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lehrtypen – mit passenden  Methoden und (digitalen) Medien für einzelne  Lehrtypen abgeleitet werden.

Das Modell der Lehrtypen dient dazu den Lehrenden ein Maß an Orientierung in Bezug auf die eigenen Stärken zu geben und Möglichkeiten der individuellen Adaption an ihre / seine Entwicklungsoptionen im Hochschulkontext aufzuzeigen.

Ziel des Nachmittags ist es die Lehrenden zu motivieren „Ihre“ Lehre – im Kontext der strukturellen Rahmenbedingungen der Hochschule – eigenverantwortlich und bewusst subjektiv auszugestalten, um die Ankerpunkte der eigenen Haltung  (des eigenen Selbstverständnisses?) besser identifizieren und fördern zu können.

Tenor: Nicht jede/r Lehrende muss alles können – Begabungen und Talente fördern!


Vorstellung des KAPiert-Modells im Programm der 48. Jahrestagung der dghd durch Dr. Annette Spiekermann:

„Zahlreiche Kompetenzmodelle, Kompetenzstrukturmodelle und Kompetenzentwicklungsmodelle (Heyse et al, 2010) treten an, die zunehmende Komplexität unserer Arbeitswelt fassbar, idealerweise sogar messbar zu machen. Im Versuch, komplexe Zusammenhänge durch detaillierte Ausdifferenzierung in handhabbare Einheiten zu zerlegen, werden Modelle erzeugt, die der Natur von Checklisten ähneln: ihre Ab- und Bearbeitung suggerieren eine Kontrolle der Komplexität, die in der Praxis kaum trägt. Der Impulsvortrag verortet sich in den Themenblöcken I und III und präsentiert eine grundlegend andere Herangehensweise an Kompetenzentwicklung: Die vier Entwicklungsstufen unseres Kompetenzentwicklungsmodells für die akademische Professionalisierung (KAPiert) orientieren sich an den Entwicklungsstufen menschlicher Kooperationsformen (Laloux 2014, Pfeffer 2006) und fokussieren auf die Haltung und das Selbstverständnis sowie die Funktionen im System ihrer Protagonist*innen. Dieses Grundverständnis der vier Stufen erlaubt dem / der Nutzer*in des Modells die individuelle Adaption an ihre / seine Entwicklungs- und Weiterbildungsbedarfe im Hochschulkontext. In der eigenverantwortlichen, bewusst subjektiven Ausgestaltung des Ent-wicklungsmodells schafft der Nutzer*in gleichzeitig das für ihn / sie notwendige, optimale Maß an Orientierung sowie eine hohe motivierende, emotionale Bindung und damit Ver-bindlichkeit.Explizit wird der praktische Einsatz des Kompetenzentwicklungsmodells für die akade-mische Professionalisierung im Kontext der Lehrkompetenzentwicklung von Dozent*in-nen sowie der Personalentwicklung hochschuldidaktischer Mitarbeiter*innen vorgestellt und diskutiert. (Oesterreich et al, 2017)“

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